Bilder aus dem Jahr 2012 - 1 - 2 - Seite 3 - 4

 

 

 
 

Patrozinium am 16. September 2012

 

Zu unserem pfarrlichen Jubiläumstag (20 Jahre Patronatsfest, 1992 – 2012), am Sonntag, dem 16. September 2012, hatte sich unser Pfarrpatron wohl etwas Besonderes einfallen lassen. Hatten wir in allen Jahren trocken-heiteres und sonniges Wetter, so ergossen sich diesmal während der Messfeier heftige Regengüsse auf die schützenden Zeltdächer. Im Wissen, dass Griechen bei Regen ungern das Haus verlassen, musste man befürchten, dass die Zelebranten, Erzbischof Nikolaos, Erzbischof Adams, Apostolischer Nuntius in Griechenland, Msgr. Dr. Giordano und unser Pfarrer alleine geblieben wären. Doch dies war, Gott sei’s gedankt, nicht der Fall. Über 120 Messbesucher, die mit den Glocken des Straßburger Münsters begrüßt wurden, waren trotz dunkler Wolken unter dem schönen Zelt in Sicherheit. Alle Jubiläumsbesucher einte der Wille, diesen Jubiläumstag in den Unbilden des Wetters nicht untergehen zu lassen. Wussten doch alle, dass sich auch unser Festprediger, Msgr. Prof. Dr. Aldo Giordano, Ständiger Beobachter des Hl. Stuhls beim Europarat in Strasbourg, eigens für unsere Pfarrgemeinde auf den weiten Weg gemacht hatte, um unserem Pfarrpatron St. Michael die Ehre zu geben. Das Kommen an diesem Morgen war nicht umsonst. Msgr. Dr. Giordano wusste die Zuhörer mit seiner Festpredigt anzurühren. Er sagte u. a.:

„Liebe Schwestern und Brüder, erlaubt mir, dass ich Euch zunächst einmal meine Freude und Dankbarkeit dafür zum Ausdruck bringe, dass ich hier mit Euch die Eucharistie feiern kann, am Patronatsfest des Heiligen Erzengels Michael. Ich erinnere mich mit besonderer Freude an das Treffen mit einer grossen Gruppe eurer Gemeinschaft in Straßburg im Juni. Herzlichen Dank meinem Mitbruder Hans Brabeck für die Einladung... Die Engel lassen uns erkennen, dass es die Ewigkeit und das Paradies gibt. Es gilt also, das Leben mit dem Blick der Ewigkeit zu sehen, und nicht nur die Jahre zu zählen, die wir auf dieser Erde verbringen. Das Paradies ist unsere wahre Heimat und unser eigentliches Ziel.

Ich habe ein junges Mädchen in Norditalien gekannt (ich komme aus dem Piemont), Chiara Luce. Sie war schön, unternehmungslustig. Sie sang und tanzte gerne, ihre Leidenschaft galt dem Tennis und dem Schwimmen, und sie liebte das Meer und die Berge. Sie starb kurz vor ihrem 19. Geburtstag im Jahr 1990 und wurde im September 2010 von Papst Benedikt XVI. seliggesprochen. Mit 19 Jahren war sie heilig, weil sie an die Liebe Gottes geglaubt und ein lichtvolles Leben gelebt hat (Chiara Luce bedeutet helles Licht). Sie hat sich von ihrem Engel begleiten lassen und wurde so selber ein Engel.

Mit 17 Jahren fühlte sie während eines Tennismatchs einen stechenden Schmerz im Rücken. Die Ärzte stellten bei der Untersuchung Knochenkrebs fest. Mit der Zeit musste sich Chiara immer häufiger Krankenhausaufenthalten und Behandlungen unterziehen, und bekam immer grössere Schmerzen. Nach jeder ‚überraschenden’ Schmerzattacke wiederholte Chiara: «Für dich, Jesus, wenn du es so willst, will ich es auch!» Bald wurde sie einer harten Prüfung unterzogen: Chiara konnte ihre Beine nicht mehr gebrauchen. Eine schmerzhafte Operation blieb ohne Erfolg. Der Schmerz war gewaltig und die junge Athletin musste dunkle Stunden erleben. Zu einer ihrer Freundinnen sagte sie zuversichtlich: «Wenn ich wählen müsste, ob ich lieber meine Beine gebrauchen oder ins Paradies gelangen will, würde ich zweifellos das Paradies wählen. Das ist das einzige, was mich interessiert.»

Ihr Arzt, ein Ungläubiger und Kritiker gegenüber der Kirche, wird später sagen: «Seit ich Chiara begegnet bin, hat sich etwas in mir geändert. Hier gibt es einen Zusammenhang, hier gefällt mir alles am Christentum.»

Obschon Chiara nun gezwungenermaßen ans Bett gebunden ist, bleibt sie sehr aktiv: "Es ist nur der Wille Gottes, der mich interessiert", sagt sie, "ihn zu erkennen, im jetzigen Moment". Und weiter : "Im Moment habe ich nichts mehr, aber ich habe noch mein Herz und mit diesem kann ich lieben". Die Sicherheit "unendlich geliebt sein von Gott" gibt ihr Halt. Ihr Vertrauen ist unerschütterlich.

Unruhig mit dem Gedanken, wie Ihre Mutter ohne sie leben kann, sagt sie: "Vertrau‘ auf Gott und alles wird gut! und weiter "Weißt du, Mama, ich möchte den Jugendlichen wie bei den Olympischen Spielen die Fackel übergeben. Sie haben nur ein Leben, und es lohnt sich, es gut zu leben".

Chiara starb am 7. Oktober 1990. Sie hatte alles vorbereitet: die Lieder für ihre Beerdigung, die Blumen, Frisur, Kleidung – in Weiss, als wäre es ihre Hochzeit. - Ihre letzten Worte richteten sich an ihre Mutter: «Sei glücklich, denn ich bin es auch!» Ihr Vater fragte sie, ob sie ihre Augenhornhaut spenden wolle, und sie antwortete mit einem genehmigenden Lächeln.

Der Engel begleite uns, um uns Kraft zu geben, jeden Kampf zu besiegen und im Licht zu bleiben, bis zur Heiligkeit. Der Erzengel Michael und die Selige Chiara Luce mögen uns in diesem menschlich-göttlichen Abenteuer der Heiligkeit begleiten.“

Der Apostolische Nuntius in Griechenland, S. Exz. Erzbischof Joseph Adams, ehrte unsere Pfarrangehörigen an unserem Jubiläumstag mit einem Grußwort und empfahl den Anwesenden die Weisheit unseres Hl. Vaters. Zum Abschluss der Pontifikalmesse dankte unser Pfarrer den Zelebranten für Ihr Kommen und Herrn Horst Handtke, Mitglied des Pfarrgemeinderates und Gründungsmitglied des Patronatsfestes in der heutigen Form, für seine 20jährige Mitarbeit mit einem Geschenk. Zu Beginn hatte er schon die übrigen Ehrengäste begrüßt, u. a. den neuen deutschen Botschafter in Athen, S. Exz. Wolfgang Dold mit Gattin und den Leiter des Athener Goetheinstitutes, Herrn Dr. Matthias Makowski.

Nach der Pontifikalmesse ließ es sich St. Michael nicht nehmen, uns bis zum Ende des Festes in den Nachmittagsstunden ein trockenes, angenehmes Feierwetter zu bescheren. Einige der Regenängstlichen fanden nun auch noch den Weg zu uns. Wie jedes Jahr wartete auch diesmal ein vielseitiges Angebot auf die Besucher. Es gab bei der Lotterie neben attraktiven Preisen als Hauptgewinn einen internationalen Hin- und Rückflug der Aegean Airlines für 2 Personen, bei den Speisen und Getränken waren diesmal Spezialitäten aus dem Elsass zu finden. Selbstverständlich lockten auch wieder die selbst gebackenen Kuchen bei einer guten Tasse deutschen Kaffees. Auch die Kinder erfreuten sich bei diversen Spielen in unserem schönen Gartengelände. Am Second-Hand Stand konnte man zu günstigen Preisen allerlei Nützliches erwerben. Nicht zu vergessen sei auch ein Geschenkestand, der interessante Gegenstände zur Verschönerung des Heimes bot.

Trotz anfänglichen Regens und der momentanen Krise in Griechenland war es uns vergönnt, ein familiäres, harmonisches und erfolgreiches Jubiläumsfest zu begehen.

 

Patrozinium 2012
Patrozinium 2012
Patrozinium 2012
Letzte Vorbereitungen am Tag vor dem Fest
Einzug der Zelebranten: (vorne) Festprediger Msgr. Prof. Dr. Aldo Giordano, Ständiger Beobachter des Hl. Stuhls beim Europarat in Strasbourg, (dahinter) S. Exz. Erzbischof Edward Joseph Adams, Apostolischer Nuntius in Griechenland (verdeckt) S. Exz. Erzbischof Nikolaos Foskolos, Athen
Pontifikalmesse zu Ehren des Pfarrpatrons, des Hl. Erzengels Michael
     
Patrozinium 2012
Patrozinium 2012
Patrozinium 2012
Die Besucher der Festliturgie unter dem Schutz des Zeltes
v. r. nach l.: Msgr. Dr. Giordano, Erzbischof Nikolaos, Erzbischof Adams, Msgr. Brabeck
Grußbotschaft des Apostolischen Nuntius
     
Patrozinium 2012
Patrozinium 2012
Patrozinium 2012
Am Schluss der hl. Liturgie bedankt sich unser Pfarrer bei seinen Ehrengästen
Dank an den Festprediger
Unser Pfarrer dankt Herrn Horst Handtke, Mitglied des Pfarrgemeinderates und Gründungsmitglied des Patronatsfestes in der heutigen Form, für seine 20jährige Mitarbeit
     
Patrozinium 2012
Patrozinium 2012
Patrozinium 2012
Auszug der Zelebranten nach der hl. Liturgie
Im Anschluss an die Pontifikalmesse vesammelten sich Mitglieder und Freund der Pfarrgemeinde zum bunten Pfarrfest
Schwestern und Bischöfe im Gespräch mit Besuchern
     
Paatrozinium 2012
   
Unsere philippinischen Freunde als bewährtes Grillteam vor dem Anstum der Gäste
   
 
Fotos: D. Theodoropoulos, M. E. Membrebe
 

Bischofsbesuch am 20. Juli 2012

 
Inmitten der Ferienzeit, am Freitag, dem 20. Juli, besuchte uns der neue Oberhirte von Görlitz, S. Exz. Bischof Wolfgang Ipolt. Er feierte in Konzelebration mit Stadtdechant Karl Gerhard Stöber und unserem Pfarrer die hl. Messe und sprach in seiner Homilie aus dem Tagesevangelium über das Wort: „Wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten.“ Beim anschließenden gemeinsamen Kaffee in unserem Garten berichtete er den anwesenden Mitgliedern und Freunden der Pfarrei von seinem Besuch auf dem Berg Athos und seiner pastoralen Arbeit in seinem Bistum an der polnischen Grenze. Der 5jährige Josef, Sohn von Frau Carla Geisenberger-Samara, erzählte zu Hause am Telefon: „Heute morgen war ich in der Kirche und der Papst war da.“
 
Bischofsbesuch
Bischofsbesuch
Bischofsbesuch
Bischof Ipolt bei der Predigt in unserer Kirche
v. l. n. r.: Stadtdechant Karl Gerhard Stöber, Bischof Wolfgang Ipolt, Msgr. Hans Brabeck
Nach der hl. Messe beim gemeinsamen Kaffee
     
Bischofsbesuch
   
Bischof Ipolt begrüßt den kleinen Josef und seinen Bruder
   
 
Fotos: Maria Elena Membrebe
Seite 1 - 2 - 3 - 4

zum Seitenanfang


Aktualisiert am Donnerstag, 01.11.2012 21:13 | ©2007 Deutschsprachige Katholische Gemeinde Athen
GemeindezentrumHausaufgabenInnenraumPfarrgartenMutter Teresa Schwestern

 

Deutschsprachige Katholische Gemeinde
St. Michael Athen

Lageplan | Kontakt |Impressum| Homepage durchsuchen