Patronatsfest am 25. September 2016

Unter Glockengeläut zogen die Zelebranten des diesjährigen Patronatsfestes in die volle Kirche unseres Zentrums ein. Der Kirchenraum konnte die vielen Besucher nicht fassen, so dass wir auch noch unsere Nebenräume nutzten. Unser Pfarrer begrüßte zu Beginn der heiligen Liturgie den Apostolischen Nuntius Erzbischof Edward J. Adams als Hauptzelebranten, den Festprediger Prof. Dr. Niko Ikić, den Kanzler der Apostolischen Nuntiatur Athen, Msgr. Massimo Catterin, und den Nachbarpfarrer Pater Fernando Bravo. Wegen der verschiedenen Nationalitäten der Zelebranten, sie stammen aus Amerika, Bosnien/Herzegowina, Italien, Argentinien und Deutschland, wurde die Festmesse in Teilen in der Kirchensprache Latein gefeiert. Am Ende der festlichen Liturgie bedankte sich unser Pfarrer bei den Zelebranten mit einem Erinnerungsgeschenk. Anschließend begrüßte Frau Gaby Bratsos weitere Gäste, u. a. Herrn Erzpriester Dimitrios Nikou von der orthodoxen Kathedrale Athen, die Schwestern der Missionaries of Charity, die Österreichische Botschafterin Frau Mag. Andrea Ikić-Böhm, den Luxemburgischen Botschafter Herrn Christian Marc Biever. Des Weiteren begrüßete sie Freunde und Gäste aus der orthodoxen Kirche und aus der deutschsprachigen evangelischen Gemeinde Athen, den Vorstand des evangelischen Diakonievereins, Vertreterinnen des Bazarkomitees des ökumenischen Weihnachtsbazars, die neue Leiterin der Deutschen Schule Athen, den Vorstand des Philadelphiavereins, den Leiter des Athener Informationszentrums des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, den Vorsitzenden des Vereins SEFA, den Vorstand der Pammakaristos children’s Foundation - Nea Makri, die Mitglieder der Philippinischen Community und nicht zuletzt alle Mitglieder und Freunde unserer Pfarrgemeinde.

Im Anschluss an die hl. Messe konnten sich die zahlreichen Besucher bei herrlichem Wetter an diversen Spezialitäten erfreuen. Zur Auswahl standen Bratwurst, Souvlaki, Sauerkraut, diverse Salate, Loukoumades, Kuchen und Kaffee, erlesene griechische Weine und deutsches Bier. In der Tombola lockten wiederum attraktive Preise, u. a. zwei Flugtickets der Aegean Airlines. Auch die Kinder erfreuten sich wieder an abwechslungsreichen Spielen. Die Verkaufsstände mit Textilien, Büchern und Flohmarktartikeln fehlten auch in diesem Jahr nicht.

Aus der Homilie von Prof. Dr. Niko Ikić:

Ich beginne mit einer ungewöhnlichen Frage: Sind die Menschen die einzigen Vernunftwesen in diesem Universum? Die christliche Antwort lautet klipp und klar: nein! Nach unserem Glauben gehören auch die Engel Gottes zu den Vernunftwesen im Universum. Sie sind sogar beschenkt mit noch höherer Intelligenz als wir Menschen… Theologisch gesehen ist Christus das Zentrum der Engelwelt. Sie bewundern, feiern und verkünden seine Herrlichkeit. Sie sind durch Ihn und auf Ihn erschaffen, weil er der Ursprung der sichtbaren und der unsichtbaren Welt, der Throne und Mächte ist… Keiner der Engel und der Erzengel ist so volkstümlich wie der Erzengel Michael, der vor allem in Deutschland, Österreich, Schweiz gefeiert wird, wo der Taufname Michael sehr häufig vorkommt. Bei den anderen Völkern ist der Name in verschiedenen Sprachen ebenso verbreitet, wie z. B: Michele, Miguel, Michel, Mike, Michael, Mijo… Und zum Schluss fragen wir uns: Was können uns heute die Engel und Erzengel lehren? Auf Grund der heutigen Messlesungen könnte man manche Lehren und Botschaften herausziehen. Die folgenden zwei in Verbindung mit Engelswesen möchte ich betonen.

Erstens:

ein Aphorismus besagt: es ist leichter, hundert Bücher durchzulesen als einen Menschen zu durchschauen. In dem Zusammenhang ist es noch viel schwieriger, den Gotteswillen im eigenem Leben zu erkennen, und ihn ständig zu erfüllen, ist sicher am schwierigsten. Mir scheint, dass uns die Engel gerade das positiv bezeugen. Sie stehen ständig im Einklang mit dem Gotteswillen und wir nicht immer. Wir beten im Vaterunser-Gebet: dein Wille geschehe…, aber allein unseren Willen wollen wir oft durchsetzen.

Zweitens:

die Engel sind in ihrer Natur zufriedene und erfüllte Wesen, weil sie verstehen, dass sie alles von Gott geschenkt bekommen haben, wofür sie ständig dankbar sind. Viele heutige Menschen glauben aber allein an ihre eigenen Fähigkeiten, vor allem an ihr Geld und ihren Reichtum. Sie sind überzeugt, dass sie sich mit ihrem Geld z. B. eine kostbare Uhr kaufen können, aber dabei vergessen sie, dass sie sich nicht die Zeit kaufen können. Mit ihrem Reichtum können sie sich fast jede Arznei leisten, aber die Gesundheit können sie nicht erzwingen, sie ist ein Geschenk von Gott. Sie können sich jede Reise und die letzten Automodelle leisten, aber die Sicherheit, Zufriedenheit, innerliche Ruhe können sie sich nicht erkaufen. Den Gotteswillen im eigenem Leben zu erkennen und ihn so zu verwirklichen, dass wir wie die Engel zufrieden und erfüllt werden, wünsche ich Ihnen durch die Fürsprache und den Schutz des Erzengels Michael. Amen!