Bilder aus dem Jahr 2010 - 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7

 

 

 

12. September 2010: Patronatsfest und hohe Auszeichnung für Msgr. Hans Brabeck

Die Glocken des Wiener Stephansdomes läuteten nicht nur die festliche Liturgie des diesjährigen Patronatsfestes ein, sondern kündigten auch ein besonderes Ereignis an: Aus der Hand des österreichischen Botschafters in Athen, Dr. Michael Linhart, erhielt Msgr. Hans Brabeck das "Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich". Der Pfarrer der Athener St. Michaelspfarrei hieß Erzbischof Nikolaos Foskolos, Pater Theodoros, den Oberen der Athener Jesuiten, herzlich willkommen und feierte mit ihnen das Festhochamt. Zur Freude aller Anwesenden war auch der von S. Allheiligkeit Patriarch Bartholomaios I. zur Ehrung des Pfarrers eigens entsandte Pater Maximos Papagiannis schon bei der Liturgie zugegen.

Am Ende der Pontifikalmesse begrüßte Herr Horst Handtke, Mitglied des Pfarrgemeinderates, weitere Ehrengäste, u. a. den österreichischen und luxemburgischen Botschafter, die Exzellenzen Dr. Michael Linhart und Conrad Bruch, Herrn Militärattaché Gerhard Pichl von der Deutschen Botschaft, die Abgesandten deutschsprachiger Institutionen und Vereine in Athen, die Vertreter der Griechenlandzeitung sowie alle Mitglieder und Freunde der Pfarrei. Im Namen des Pfarrers dankte er zugleich allen, die durch Spenden und Mithilfe das Fest ermöglichten und sprach ein besonderes Dankeschön dem österreichischen Botschafterehepaar aus für deren großherzige Spende österreichischer Spezialitäten. Eingeschlossen in den Dank war auch der österreichische Frauenchor von Athen für seine Liedbeiträge, die alle erfreuten.

Botschafter Dr. Michael Linhart würdigte in seiner Laudatio Msgr. Hans Brabeck, u. a. mit folgenden Worten: "Seit nunmehr 23 Jahren ist Msgr. Brabeck Pfarrer der Deutschsprachigen Katholischen Gemeinde St. Michael in Athen und hat in dieser Funktion zahlreiche Mitglieder aus der deutschsprachigen Gemeinde und insbesondere viele Österreicherinnen und Österreicher seelsorglich betreut. Für viele Menschen aus unserer Heimat war und ist seine Pfarre nicht nur ein Ort des Gebetes und der Besinnung, sondern ganz im kirchlichen Sinne ein Ort der Begegnung und des Austausches mit vielen gleichgesinnten Landsleuten. Es ist Msgr. Brabecks unermüdlichem Einsatz als Seelsorger, seinem immer offenen Ohr, wenn Zuspruch, Rat oder einfach nur Zuhören notwendig war, und den vielen von ihm initiierten Veranstaltungen zu verdanken, dass seine Pfarre zu einem immer gern besuchten Treffpunkt für viele unserer Mitbürger wurde... Darüber hinaus war für viele Österreicherinnen und Österreicher eine soziale Fürsorge notwendig, vor allem dann, wenn die Verbindungen zu ihren österreichischen Familien und zu Österreich abgebrochen waren und sie in Notfällen keinen sozialen Rückhalt mehr hatten. Viele dieser Fälle, die oft außerhalb der Möglichkeiten der Botschaft lagen, wurden von Msgr. Brabeck und seinen Mitarbeitern betreut. Seine Unterstützung und Verdienste in diesem Bereich waren für Österreich von unermesslichem Wert. Msgr. Brabeck pflegte schließlich auch einen intensiven Kontakt zu anderen Kirchen in Griechenland. Erst durch ihn entstanden Beziehungen zwischen der Deutschsprachigen Katholischen Gemeinde und der Orthodoxen Kirche. Heute verbindet ihn eine Freundschaft mit vielen Repräsentanten der Orthodoxen Kirche in Athen..." Abschließend betonte der Botschafter, diese Auszeichnung solle auch ein öffentliches Zeichen der Würdigung der Katholischen Kirche in Griechenland sein. Er schloss die Laudatio mit den Worten: "Msgr. Brabeck, ich gratuliere Ihnen im Namen der Republik Österreich, aber auch ganz persönlich zu dieser Auszeichnung."

Dann verlas der Botschafter die Gratulationsschreiben der Kardinäle von Wien und Köln. Kardinal Schönborn schrieb u. a.: " ...Durch Ihren unermüdlichen Einsatz als Seelsorger ... haben Sie sich größte Verdienste und Anerkennung nicht nur von kirchlicher, sondern auch von staatlicher Seite zu Recht erworben..."

Kardinal Meisner gratulierte mit den Worten: " ... Über dieses Zeichen der Würdigung Ihrer Verdienste und Ihrer Verbundenheit mit der Gemeinschaft der Österreicher in Athen habe ich mich sehr gefreut und übersende Ihnen und allen zu dieser Ehrung Anwesenden meinen bischöflichen Segen..."

Nach der Dankansprache von Msgr. Brabeck drückte Erzbischof Nikolaos Foskolos seine Freude darüber aus, dass Pfarrer Brabeck 23 Jahre in der hiesigen Diözese sei und somit eine kontinuierliche Seelsorgsarbeit leisten konnte, wie er es sich als Bischof gewünscht habe. Er bat darum, den Pfarrer in all seinen Unternehmungen zu unterstützen und stets für ihn zu beten.

Pater Maximos Papagiannis überbrachte in deutscher Sprache herzliche Glück- und Segenswünsche des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. von Konstantinopel und vom Athener orthodoxen Erzbischof Hieronymos.

Die Glückwünsche der Pfarrgemeinde übermittelte Dr. Jörg Schill, Mitglied des Pfarrgemeinderates. Er fragte humorvoll, was es denn für den Pfarrer noch Höheres geben könne als die bereits empfangenen Ehrungen. Vom Papst habe er den Titel Monsignore erhalten und nun vom österreichischen Bundespräsidenten das "Goldene Ehrenzeichen" der Republik Österreich.

Nach der Ehrung des Pfarrers, die mit lang anhaltendem Beifall der zahlreichen Festbesucher bedacht wurde, konnten sich alle an diversen Spezialitäten erfreuen. Zur Auswahl standen Bratwurst, Souvlaki, Leberkäs, Sauerkraut, diverse Salate, Waffeln, Kuchen und Kaffee, erlesene österreichische Weine und deutsches Bier. Diesmal gab es keine Tombola, dafür eine Lotterie mit schönen Preisen, u. a. zwei Flugtickets der Aegean Airlines. Auch die Kinder erfreuten sich wieder an abwechslungsreichen Spielen. Die Verkaufsstände mit Textilien, Büchern und Flohmarktartikeln fehlten auch in diesem Jahr nicht. Wenn es auch am Tag zuvor noch in Strömen goss, so breitete St. Michael am Festtag selbst seine Flügel erneut weit aus, um den Regen von Kifissia fernzuhalten. So erlebte die Pfarrei St. Michael ein harmonisches, frohes und unvergessliches Fest.

JKS

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Einzug der Zelebranten
Messbesucher im Kirchenzelt
Erzbischof Nikolaos Foskolos
     
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Der Abgesandte des Ökumenischen Patriarchen
Feier der hl. Liturgie unter dem Kirchenzelt
Anstecken des "Goldenen Ehrenzeichens" durch Botschafter Dr. Michael Linhart
     
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Gratulation des österreichischen Botschafters
Gratulation durch Erzbischof Nikolaos
Pater Maximos Papagiannis überbringt den Glückwunsch des Ökumenischen Patriarchen
     
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Der österreichische Frauenchor von Athen
An der Kasse
Kleidermarkt
     
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Am Kaffeestand
An der Kuchentheke
Salatstand
     
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Biertheke
Waffelstand
Gewinnauslosung der Lotterie
     
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Kinderspiele
Festbesucher
 
     
Fotos: M.Pichl und D. Theodoropoulos
   
 
 
Artikel über die Auszeichnung für Msgr. Hans Brabeck auf der Homepage der Österreichischen Botschaft von Athen
 

Dankansprache von Msgr. Hans Brabeck

Lieber Herr Botschafter Dr. Linhart, liebe Festgemeinde! Während meines Theologiestudiums, das mich auch für einige Semester ins österreichische Innsbruck führte, hatte ich ein nachhaltiges Erlebnis. Es war am Vortag des Heiligabends im Jahr 1966. Wie die übrigen auswärtigen Stundenten auch, wollte ich zum Weihnachtsfest nach Hause fahren. Ich hatte bereits die Fahrkarte für die Bahnreise nach Köln gekauft. Doch an diesem Morgen erwachte ich mit einem stark geschwollenen Gesicht und suchte vorsichtshalber die benachbarte Innsbrucker Universtätsklinik in der Anichstraße auf. Der Dienst tuende Arzt fragte mich, ob ich schon einmal über Weihnachten im Krankenhaus gewesen sei. Als ich dies verneinte, sagte er, dass es aber diesmal so sein werde. Nach kurzer Vorbereitung erhielt ich eine Narkose, denn wegen eines vereiterten Weisheitszahns war ein chirurgischer Eingriff notwendig geworden. Der behandelnde Arzt sagte mir nach erfolgreicher Operation, dass es „fünf vor Zwölf“ gewesen sei. Nun lag ich zum erstenmal am Weihnachtsfest, allein und fern der Heimat, im Krankenhaus. Am Nachmittag des ersten Weihnachtstages öffnete sich um 15 Uhr die Tür des Krankenzimmers. Herein kam einer unserer österreichischen Professoren, Jesuitenpater Dr. Walter Croce, der von meinem Missgeschick erfahren hatte. Der Besuch eines Priesters am Weihnachtsfest bewegte mich tief. Mehr als durch Bücherstudium und Vorlesungen verstand ich nun die große Freiheit priesterlichen Dienstes. Es war für mich eine Bestärkung, den begonnenen Weg zum Priestertum mit neuer Ermutigung fortzusetzen. Diese für mich unvergessliche Begebenheit verbindet mich in besonderer Weise mit Österreich.

Auch in unserer hiesigen St. Michaelspfarrei, die ja nicht eine deutsche, sondern eine deutschsprachige Gemeinde ist, kann ich dankbar auf die Hilfe österreichischer Pfarrmitglieder zurückblicken. Erwähnen möchte ich unsere langjährige Pfarrhelferin, Frau Marita Apostolidis, unsere ehemalige Pfarrsekretärin, Frau Gertrud Katsikas sowie unsere damalige Mitarbeiterin für die Mutter-Teresa-Schwestern, Frau Sylvia Korassis.

Lieber Herr Botschafter Dr. Linhart, heute durfte ich aus Ihrer Hand aufgrund Ihres persönlichen Einsatzes eine hohe Auszeichnung der Republik Österreich entgegen nehmen. Dafür danke ich Ihnen herzlich. Mit einschließen in die verliehene Ehrung möchte ich auch die eben genannten Personen, den im Jahre 2004 verstorbenen Jesuitenpater Dr. Walter Croce, die österreichischen Mitarbeiterinnen und darüber hinaus alle, die mir in meinen fast 23 Athener Jahren hilfreich zur Seite standen.

Lieber Herr Botschafter Dr. Linhart, ich darf zum Schluss noch ein kleines Geheimnis lüften: Sie haben nicht nur den für unsere Pfarrgemeinde sympathischen Vornamen Michael, sondern Sie haben auch mit dem Pfarrer dieser Michaelspfarrei am gleichen Tag Geburtstag. So darf ich Ihnen noch einmal in aller Öffentlichkeit zu Ihrem kürzlich begangenen Geburtstag Gottes Segen und reiche Freude auf Ihrem weiteren Lebensweg wünschen.
 
 
 

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Aktualisiert am Donnerstag, 01.11.2012 21:23 | ©2007 Deutschsprachige Katholische Gemeinde Athen
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